Historie

Die Gründung 1973

Es war einmal, im Oktober des Jahres 1972, als sich 21 Spieler der ersten Mannschaft des TV Helmstadt trafen, um eine schicksalsschwere Entscheidung zu treffen – aufgrund von unerträglichen Verhältnissen und Zerwürfnissen im alten Verein wollten sie den Austritt aus dem TV Helmstadt, um einen neuen Verein zu gründen.

Ihren Entschluss konnte auch die hoffnungsfrohe sportliche Situation, in welcher der TV zu diesem Zeitpunkt steckte, nicht ändern. So wurde im Januar 1973 im Gasthaus Adler von 27 Personen ein neuer Verein aus der Taufe gehoben – ohne jegliche Gelder, ohne einen Fußballplatz, ohne Spielberechtigung, jedoch mit einer Begeisterung, die ihres gleichen suchte. Fußballclub Helmstadt, kurz FC, sollte der neue Club heißen.

Die benötigten Gelder wurden von den Spielern selbst aufgebracht. Fast alle Mitglieder des neuen Vereins waren Spieler. Bälle, Tore, Trikots, Anzüge, Netze, Sportplatz, Umkleidekabinen, und alles, was für den Spielbetrieb notwendig war, wurde über Nacht aus dem Hut gezaubert. Zur nächsten Saison stand der FC Helmstadt in der C-Klasse den anderen Mannschaften als Konkurrent im Weg.

Am Ende der Saison lag der FCH bereits auf Tabellenplatz eins und wurde somit im ersten Jahr Meister. Ein grandioser Erfolg schloss also das Aufbaujahr ab und krönte es königlich.

Jahre des erfolges

Und es sollte mit dem FC Helmstadt auch so grandios weitergehen. Ab dem Jahre 1973 kam zum Fußball eine Wanderabteilung hinzu. Ins Leben gerufen, organisiert und bestens betreut wurde sie von Robert Martin. Lediglich über die Einnahmen der Wanderabteilung konnten die Vereinsinvestitionen finanziert werden.

70.000 Wanderer besuchten bis heute unsere Wandertage und immer lagen vorzüglich präparierte Strecken vor den marschbereiten Füßen der vielen Gäste. Jahr für Jahr tummelten sich Tausende von Wanderern auf den Fluren der Gemeinde. Jedoch sah man bald, dass die anfängliche Erfolgswelle abzuebben schien und es auch nicht gelang, Wanderer auf die Reise zu benachbarten Vereinen zu schicken. Im Laufe der Jahre war das Amt des Wanderwarts zu einer Sisyphusarbeit geworden und nur noch Wenige beteiligten sich an den Wandertagen, sodass die Veranstaltungen für den Verein zu einem finanziellen Risiko wurden.

Viele Vereinsmitglieder hatten in den ersten Jahren ihren Sonntag geopfert und waren im weiteren Umland der Nachbargemeinden unterwegs. Bei unseren eigenen Wandertagen war jedes Mitglied eingespannt und Hunderte von amerikanischen Soldaten fielen, allerdings friedlich, in Helmstadt ein.

Manchmal hatten sie sogar ihre Militärband mitgebracht, die dem Wandervolk im Zelt mit heißen Rockrhythmen einheizte. Welch tolle Veranstaltungen daraus geboren wurden umrahmt vom obligatorischen Preisschafkopf und gigantischen Beatabenden mit den Flippersoder Relax.

Im Fußball ging es nach der ersten Meisterschaft schon im darauffolgenden Jahr weiter mit dem Träumen: In der Saison 1974/75 stieg die Mannschaft als Zweiter der B-Klasse Marktheidenfeld in die A-Klasse auf. Auch die Meisterschaft der A-Jugend, die in die Sonderklasse aufsteigen durfte, brachte den totalen Erfolg für den kleinen, inzwischen aber auf beachtliche 100 Mitglieder angewachsenen Verein. 1976 wechselte die Vorstandschaft. Der beruflich verhinderte Erich Wurzberger übergab den Staffelstab an Gerhard Gersitz.

Zudem gab es ab 1976 genügend Damen im Verein, sodass eine eigene Gymnastikabteilung eingerichtet werden konnte – eine Möglichkeit bis heute noch, seinen Körper gesund und fit zu halten. Im selben Jahr erreichten die erste Fußballmannschaft und die A-Jugend in den höheren Gruppen jeweils Sitzplätze. Als weiteres Highlight des Jahres erschien der britische Vizekonsulat Mineefals Schirmherr zum Volkslauf.

Vereinsheimbau

1977 hatte das „Häuschen“, eine Baubude als Vereinsheimprovisorium, seinen Dienst erfüllt und man wollte ein eigenes Heim erbauen. Duschen, mehr Komfort und Platz für größere Veranstaltungen fehlten doch sehr. Noch im selben Jahr gab Robert Martin seine Position als Wanderwart weiter – ein „Macher“ trat ab. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde der Bau des Vereinsheims in Angriff genommen und der FC stieß drei Jahre nach dem Aufstieg an die Spitze der A-Klasse vor. Erst an den letzten Spieltagen wurde unsere Elf von der Mannschaft aus Lohr überflügelt. 1979 wurde das Vereinsheim eingeweiht, und zum ersten Mal trat ein auswärtiger Trainer, Walter Reitstätter, in die Dienste des FC.

Neue Erfolge

1981 – Der neue Trainer, Heiner Völkl, versuchte sich mit der ersten Mannschaft erneut in der Spitzengruppe der A-Klasse zu etablieren. Die Mannschaft des FC schaffte es auf Tabellenplatz eins, aber im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft scheiterten unsere Jungs knapp am FC Gössenheim und in der Aufstiegsrunde, mitten in den Vorbereitungen für den Volkslauf, leider auch am nächsten Gegner. 

Trotzdem wurden drei Spieler unserer Mannschaft in die Bezirksauswahl berufen. Außerdem trat Gerhard Gersitz aus gesundheitlichen Gründen als Vorstand zurück und Wolfgang Geiling – mit eigenen Plänen und Ideen – die Nachfolge an. Noch im gleichen Jahr konnte man sich endlich einen Kleinbus für den Transport der Jugendmannschaften leisten.

10 Jahre FC

Der FC war über die Jahre auf über 300 Mitglieder angewachsen, so musste das neue Vereinsheim schon wieder erweitert werden.

Bezirksliga als maß

1984 – Mit dem neuen Trainer Walter Binder erringt der FC zum ersten Mal den Aufstieg in die Bezirksliga. Eine ungeheure Euphorie bricht aus. Unser FC in der Bezirksliga! Ebenso wechselte in diesem Jahr der Vorsitz, der neue Mann an der Spitze heißt Erich Kees. Nach dem Abstieg in die A-Klasse wurde in der Saison 1986/87 erneut der Bezirksligaaufstieg erkämpft.

Eine tolle Leistung -wieder unter dem Trainer Walter Binder. In der nächsten Saison stand der FC nach 18 Spielen in der Bezirksliga auf dem letzten Platz. Die Konsequenz daraus war ein Trainerwechsel. Mit Hans Schmelzer wurde zwar das Entscheidungsspiel um den Abstieg erreicht, dieses jedoch mit Platzverweis und einem Elfmeter gegen uns in der letzten Spielminute verloren. Unser Club war wieder in der A-Klasse gelandet, in die er als erster Verein in Helmstadt aufgestiegen war. Das Verweilen dort sollte eine sehr, sehr lange Zeit dauern.

Aufstieg in die kreisliga

Sportlich gab es im Jahr 2004 einen tollen Erfolg zu verzeichnen. Trainer Stephan Spanheimer führte unsere erste Mannschaft mit einem souveränen zweiten Tabellenplatz zum Aufstieg in die Kreisliga. Dieser Erfolg wurde gebührend gefeiert.

Fusion zum fv 05 Helmstadt

Im Jahr 2005 beschlossen die Mitglieder beider Helmstadter Sportvereine in zwei Mitgliederversammlungen, die Fußballabteilungen auszugliedern und einen neuen Verein namens FV 05 Helmstadt zu gründen. Dieser Verein wird bis heute von den beiden Hauptvereinen getragen und man konnte im Jahr 2007 unter dem Trainer Christian Graf mit dem Aufstieg in die Bezirksliga schon den ersten großen Erfolg feiern.

Leider wehte in der Bezirksliga ein anderer Wind als in der zuvor bespielten Kreisliga und so stieg man nach einem einjährigen Gastspiel wieder ab. Bei unserer zweiten Mannschaft jedoch war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar und man konnte 2012 unter dem Trainer Rudi Lober den Aufstieg in die A-Klasse feiern.

Fussball in Helmstadt

Nach einer Saison unter Steffen Roos, die jedoch von Spielerausfällen und -abgängen geprägt war,ließ sich der Abstieg aus der Kreisliga nach der Saison 2012/13 wohl kaum vermeiden. So spielte die Elf des FV ab der darauffolgenden Saison wieder in der Kreisklasse. Zur Winterpause der Saison 2014/15 wurde ein neuer Trainer verpflichtet. Florian Büttner sollte die Mannschaft wieder zum Erfolg führen. Unter dem Trainergespann Florian Büttner und Jonas Harant gelang der Elf in der Saison 2015/16 dann ein echtes Highlight. Nicht nur die erste Mannschaft schaffte nach grandiosen, sportlichen Erfolgen während der Runde den Wiederaufstieg in die Kreisliga, auch die zweite Mannschaft konnte unter ihrem Trainer Carsten Bauer über den Aufstieg in die A-Klasse jubeln. Die Doppelmeisterschaft wurde selbstverständlich gebührend gefeiert.

In der Saison 2016/2017 konnte Florian Büttner auf die Hilfe des Co-Trainers Sven Michel bauen. Die erste Mannschaft konnte sich den Klassenerhalt in der Kreisliga sichern.

Beide Mannschaften des FV Helmstadts konnten sich bis heute in ihren Ligen halten.

Umbau des vereinsheims

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des FC Helmstadt war wohl der Vereinsheimumbau, der nun beendet ist. Seit dem Jahr 1978 wird unser Vereinsheim am Sportgelände für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt. In einer Mitgliederversammlung im November 2011 wurde der Umbau beschlossen und dauerte bis ins Jahr 2017 an. Der Gastraum unseres Heims wurde vergrößert und modernisiert. Feierlichkeiten für bis zu 90 Personen kann der FC dort nun Interessierten anbieten und veranstalten. Die Heizung, sowie die sanitären Anlagen, im Unter- wie auch im Obergeschoss wurden komplett erneuert. Die Küche wurde vergrößert und praktischer gestaltet.

Für unseren sportlichen Bereich wurden im Obergeschoss neue Umkleidekabinen für Mannschaften und Schiedsrichter geschaffen – so ist das Obergeschoss nun geräumiger und verfügt über mehr Platz. An dieser Stelle möchte sich der FC Helmstadt für all die geleisteten Arbeitsstunden unserer fleißigen Mitglieder aufs Herzlichste bedanken. Ohne Eure tatkräftige Unterstützung wäre unser Vereinsheim nicht so modern und geräumig wie es jetzt ist!